Mit Spaten, Hammer und Handschuhen ausgestattet, tauchten rund 20 Schülerinnen und Schüler des Internats Alzen in die Welt der Landwirtschaft ein. Auf dem Klosterhof Bünghausen in Gummersbach gruben sie Pflanzlöcher, bauten Bienenhäuser und entfernten Brombeeren – eine praktische Erfahrung, die nicht nur Freude bereitete, sondern auch die Anstrengungen der Landwirtschaft deutlich machte. Der Besuch fand im Rahmen des Projekts „Farm to Future“ statt, das von der Öko-Modellregion Bergisches RheinLand unterstützt wird. Ziel ist es, jungen Menschen die Bedeutung der Landwirtschaft näherzubringen und ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge zu schaffen.
Lernen durch Erleben
Jacqueline Hasenau, Managerin der Öko-Modellregion, betont den Mehrwert solcher Projekte: „Durch praktische Erlebnisse wird Wissen über ökologische Landwirtschaft greifbar. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie Lebensmittel nachhaltig produziert werden.“ Am Workshop-Tag, dem 28. November, erhielten die Teilnehmenden nicht nur Einblicke in die täglichen Aufgaben eines Biobauernhofs, sondern auch in die Rolle der Landwirtschaft für die Biodiversität.
Ein Beispiel: Die Hühner des Klosterhofs leben auf einer Streuobstwiese, die dank drei neu gepflanzter Obstbäume weiter bereichert wurde. Solche Wiesen gelten als Lebensraum für zahlreiche Tierarten und tragen maßgeblich zur Artenvielfalt bei. Die Schülerinnen und Schüler lernten zudem, dass selbst Kuhfladen einen ökologischen Nutzen haben, da sie Insekten anziehen, die wiederum Singvögeln als Nahrung dienen.
Teil eines größeren Netzwerks
„Farm to Future“ ist ein Baustein des Projekts „Ernährungszukunft NRW: regional-ökologisch“, das vom NRW-Landwirtschaftsministerium initiiert wurde. Ziel ist es, Verbraucherkommunikation in den fünf Öko-Modellregionen zu stärken. Während Biokreis Genussführer mit Rezepten entwickelt und Naturland Lehrmaterialien für Schulen erstellt, koordiniert Bioland das „Farm to Future“-Programm. Für das Bergische RheinLand organisiert Sibylle Drenker-Seredzus die Veranstaltungen – der Workshop auf dem Klosterhof war bereits der dritte Termin für das Internat Alzen.
Nachhaltige Partnerschaft
Die Zusammenarbeit zwischen Internat und Klosterhof soll langfristig Früchte tragen. Schon jetzt helfen die Schülerinnen und Schüler nicht nur bei landwirtschaftlichen Arbeiten, sondern unterstützen auch Naturschutzmaßnahmen. „Wir möchten eine beispielhafte Wertschöpfungskette schaffen“, erklärt Klosterbäuerin Susanne Schulte. Geplant ist, Produkte wie Eier, Äpfel oder Fleisch vom Klosterhof in die Internatsküche zu integrieren.
Eine Zukunft für die Landwirtschaft
Das Projekt zeigt, wie praxisnahe Bildung junge Menschen für Nachhaltigkeit begeistert. Neben dem Wissen über ökologische Landwirtschaft bekommen die Schülerinnen und Schüler auch ein Gefühl für die Bedeutung regionaler Lebensmittelproduktion – ein wichtiger Schritt für die nachhaltige Gestaltung unserer Zukunft.
Durchgeführt wird das Projekt Farm to Future vom Bioland Landesverband NRW. Das Projekt ist beauftragt durch die Landesvereinigung ökologischer Landbau NRW e. V. (LVÖ) und wird wie die Öko-Modellregion Bergisches RheinLand gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.