Heckenpflanzung
Hecken für den Naturschutz?
Für die 7. Klasse des St. Kaspar Gymnasiums in Neuenheerse stand ein weiterer Projekttag auf dem Biohof Tewes in Willebadessen-Altenheerse an. Dem nasskalten Dezemberwetter zum Trotz legten die Schülerinnen und Schüler eine Hecke auf dem betriebseigenen Grünland an. Insgesamt wurden 14 verschiedene Jungbäume und Sträucher gepflanzt, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu einer essbaren Hecke wachsen werden. Neben Klassikern, wie der Eberesche, Pflaume, Stachelbeere, Johannisbeere oder Brombeere wurden auch weniger bekannte Arten wie der Speierling, die Elsbeere, Mispel und Taybeere (Kreuzung von Himbeere und Brombeere) gepflanzt. Bei nicht-selbstbefruchtenden Arten wurde ein besonderer Blick auf die Standortwahl gelegt, sodass die Bestäubung durch Insekten und eine reiche Ernte gesichert wird. Eine Einführung gab Bio-Landwirt Georg Tewes zum Thema Boden und dessen Lebewesen. So staunten die Schülerinnen und Schüler nicht schlecht über die Information, dass in einer Hand voll Erde, so viele Lebewesen vorkommen, wie Menschen auf der Welt leben.
Da die Wühlmaus sich gerne an den jungen Wurzeln der neu gepflanzten Bäume und Sträuchern zu schaffen macht, wurde zum Schutz aus Draht je ein selbst gefalteter Wühlmauskorb in die Pflanzlöcher gegeben. Zusätzlich kamen stützende Pfähle für die Jungbäume zum Einsatz.
Neben den essbaren Früchten für den Menschen bietet eine Hecke für die verschiedensten Tierarten Lebensraum, Schutz und Futter, erklärte Maike Prehm, vom Bioland Landesverband NRW e. V., die das Projekt „Farm to Future“ leitet. Für die Schulklasse war es eine besondere Möglichkeit, mit den eigenen Händen Bäume und Sträucher zu pflanzen und somit einen wertvollen Beitrag zur Förderung und zum Erhalt von Biodiversität in der Region zu leisten!
Nach erledigter Arbeit gab es zum Abschluss einen heißen Kakao, bevor es zurück zur Schule ging.
Der Biobetrieb Tewes ist ein außerschulischer Lernort und Familienbetrieb, der regelmäßig Angebote mit Schulen und anderen sozialen Einrichtungen durchführt. Die Angebote werden von der Hauswirtschaftsmeisterin und Bauernhofpädagogin Gabriele Tewes mit Unterstützung von Junglandwirt Jan Tewes durchgeführt. Nähere Informationen zur vielfältigen und wertvollen Bauernhofpädagogik sind auf der Internetseite www.biohof-tewes.de zu finden.
„Farm to Future“
Die Kooperation zwischen Bio-Betrieben und sozialen Einrichtungen für Jugendliche ist das Hauptziel des Projektes „Farm to Future“, welches sich räumlich auf die Öko-Modellregionen in NRW fokussiert. Die Förderung ökologischer Landwirtschaft beinhaltet in diesem Projekt unter anderem, ein Bewusstsein für die Produktion ökologischer Lebensmittel und Ernährungsbildung.
Mehr Informationen zu den Aktivitäten der Ökomodellregionen in NRW sind unter www.ömr.de zu finden.
Durchgeführt wird das Projekt Farm to Future vom Bioland Landesverband NRW. Das Projekt ist beauftragt durch die Landesvereinigung ökologischer Landbau NRW e. V. (LVÖ) und wird wie die Öko-Modellregion Höxter gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.