"Bio Verbindet"-Dialogforum: Mit Austausch zum Erfolg

allgemein

Vernetzungsangebot für die 106 Bio-Städte und -Regionen in Deutschland 

Als eine Maßnahme des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) zielt „Bio Verbindet“ darauf ab, Akteure der Bio-Regionen und Bio-Städte zu vernetzen und den kontinuierlichen Wissenstransfer zu ermöglichen. Zuletzt gelang dies beim Dialogforum am 28. und 29. November in Würzburg. Das erste Mal nach der Pandemie fand ein anderthalbtägiges Vernetzungsangebot mit dem Schwerpunktthema Außer-Haus-Verpflegung statt. Rund 60 (Regional-)Managerinnen und Manager der Öko-Modellregionen, Bio-Musterregionen, Bio-Regio-Modellregionen und Bio-Städte sind zusammengekommen, genauso wie die Verantwortlichen der koordinierenden Stellen auf Bundesländerebene.

„Wir geben euch die Leinwand und ihr malt ein Bild der Zukunft“, begrüßte Dr. Burkard Kape von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Teilnehmenden. Gesagt, getan. Die Regional-Managerinnen und -Manager nutzten die Möglichkeit, um miteinander über gemeinsame Herausforderungen und praktische Lösungsansätze ins Gespräch zu kommen. Wie bringe ich Bio in die Kantinen in meiner Region? Hat Bio in deutschen Jugendherbergen eine Chance?  Wie baue ich ein Netzwerk auf und gewinne regionale Akteure für meine Projekte? Diesen Fragen und vielen mehr widmeten sich die Teilnehmenden in verschiedenen Gruppenarbeiten und persönlichen Einzelgesprächen.

Ein verbindendes Highlight war der Markt der Möglichkeiten. Die Teilnehmenden lernten unter anderem besonders gelungene regionale Wertschöpfungsketten aus den Öko-Modellregionen kennen. Vom bayrischen Streuobstpakt über die (Teil-)Mobile Schlachtung in der Ökomodell-Region Rhein-Main bis hin zu Münsterländer Bio-Picknickkiste - Die insgesamt 14 Stände regten zum Austausch an und wurden von den Teilnehmenden als informativ und bereichernd für ihre Arbeit bewertet.

Spannende Fachbeiträge, unter anderem von Referentinnen des BMEL sowie der Bio-Stadt und Öko-Modellregion Würzburg, rundeten das Programm ab. In einer Podiumsdiskussion zur Rolle der Öko-Modellregionen und Städte mit Blick auf die Ernährungswende positionierte sich Klimabürgermeister Martin Heilig aus Würzburg klar: „Wir machen Klimaschutz zur Chefsache!“ Seit 2023 ist die Stadt und die 52 umliegenden Gemeinden in der Öko-Modellregion „stadt.land.wü“ vereint und dem Netzwerk der Bio-Städte beigetreten.

Das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) hat die Stärkung und den Ausbau der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in Deutschland als Ziel. Vor diesem Hintergrund ging dieses Jahr die Maßnahme „Bio Verbindet“ in die nächste Runde. In den Jahren 2018/2019 und 2021 wurden bereits drei Dialogforen veranstaltet. Die Vernetzungstreffen fanden zunächst analog, 2021 dann digital statt. Das Dialogforum in Würzburg hat mit seinem interaktiven und praxisbezogenen Programm wichtige Impulse gesetzt. Für alle die dieses Jahr nicht teilnehmen konnten, gibt es ein Trostpflaster: Das nächste Bio Verbindet-Dialogforum ist bereits für den Frühsommer 2024 geplant.

Die BÖL-Maßnahme „Bio Verbindet“ ist initiiert und finanziert durch das BMEL. Immer im Blick ist dabei das gemeinsame Ziel: Bio entlang der gesamten Wertschöpfungskette - vom Anbau bis zur Vermarktung – in ihrer jeweiligen Region zu stärken. Das Angebot richtet sich stark nach dem Bedarf der Zielgruppe. Die Koordinierenden der Bundesländer, Kommunen und Bio-Regionen sind jederzeit aktiv in die Gestaltung der Formate einbezogen.

Text und Fotos: m&p

Auch die Öko-Modellregionen aus NRW profitierten von der bundesweiten Vernetzung in Würzburg

Die Gelegenheit zum Wissensaustausch und zur Vorstellung aktueller Projekte nutzten auch Vertreterinnen der Öko-Modellregionen NRW und erhielten dabei wertvolle Rückmeldung von Teilnehmenden aus anderen Bundesländern. Die ÖMR Münsterland präsentierte ihre Bio-Picknickkiste, während die ÖMR Höxter das Junglandwirte-Treffen in ihrer Region vorstellte.

Laura Jäger, ÖMR-Managerin aus Höxter, zeigte sich nach der Veranstaltung begeistert über die gewonnenen Erkenntnisse: "Der Austausch war sehr interessant und ich konnte gutes Feedback für meine Arbeit mitnehmen."

Hannah Fischer, die die Koordination der Öko-Modellregionen in NRW verantwortet, bestätigte die Bedeutung des Dialogs: "Der Erfahrungsaustausch auf dieser Veranstaltung war für uns äußerst bereichernd. Da die ÖMR in NRW auf eine noch nicht so lange Zeit zurückblicken wie beispielsweise in Bayern oder Baden-Württemberg, wo die Öko-Modellregionen bzw. Bio-Musterregionen bereits seit fast 10 Jahren bestehen, war es besonders hilfreich, von den Erfahrungen aus den anderen Bundesländern zu hören."

Die gelungene Vernetzung und der fruchtbare Austausch auf dem Dialogforum bieten wertvollen Input für mögliche Projektideen und tragen dazu bei, die Weiterentwicklung der Öko-Modellregionen in NRW als auch bundesweit voranzutreiben.