Nicht gestrig, sondern zukunftsweisend!

allgemein

Am 25. August gab es gleich mehrere Anlässe zum Feiern auf dem Biohof Büsch in Weeze. Neben dessen 40-jährigem Bestehen war das unter anderem die offizielle Eröffnung der BioWochenNRW durch Silke Gorißen.
 

Perfekt vorbereitet und vor allem von den Unwettern des Vorabends verschont präsentierte sich der Biohof Büsch am vergangenen Sonntag den vielen Besucherinnen und Besuchern. Die waren der Einladung zum großen Jubiläumshoffest gefolgt, auf dem gleich drei Anlässe zum Feiern geboten waren: Neben dem 40-jährigen Bestehen des Demeter-Betriebes von Johannes und Barbara Büsch wurde auf den 100. Geburtstag des ersten Bio-Verbandes und der biodynamischen Wirtschaftsweise angestoßen. Nicht zuletzt boten diese beiden Jubiläen den perfekten Rahmen für den Startschuss der BioWochen NRW 2024, für den Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen aus Düsseldorf in ihren Heimatkreis Kleve angereist war. 
 

40 Jahre vorzeigbare Biolandwirtschaft

Der Biohof Büsch wurde 1984 von Barbara und Johannes Büsch übernommen und zuerst auf biologischen Landbau umgestellt. Später entschied sich die Familie, auf den biodynamischen Landbau umzustellen und wurde Mitgliedsbetrieb bei Demeter. Vom Pionier- entwickelte sich der Hof zum Demonstrations- und sprichwörtlichen Vorzeigebetrieb und zeigte immer wieder, wie und dass ökologischer Landbau funktioniert. Seit 2022 sind Barbara und Johannes Büsch im Ruhestand und Simone Schmitz führt den Betrieb zusammen mit gut 20 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. „Barbara und Johannes haben die Region mit ihrer kleinstrukturierten Landwirtschaft nachhaltig beeinflusst und eine enge Verbindung zu den Verbrauchern geschaffen. Unsere Kundinnen und Kunden stimmen mit jedem Einkauf und jedem Kassenbon für den Biohof Büsch ab!“, blickte Simone Schmitz bei ihrer Willkommensbotschaft optimistisch in die Zukunft. 

Johannes Büsch wiederum zeigte sich in seiner Begrüßung froh, dass mit der Hofnachfolgerin seine Vision von einer nachhaltigen Landwirtschaft weitergelebt werde. Das sei in den Anfängen alles andere als selbstverständlich gewesen: „Vor 40 Jahren war es mutig, mit der Biolandwirtschaft eine Familie ernähren zu wollen. Aber wir haben unsere individuelle Landbewirtschaftungsform über die Jahrzehnte immer wieder verbessert und können unseren Kritikern bestimmt sagen: Es klappt alles - trotz Bio!“, zeigte sich der Betriebsgründer zufrieden und stolz. Es finde ein wenn auch langsames, aber dennoch stetiges Umdenken in der Gesellschaft statt, die anerkenne, dass Biolandbau nicht gestrig, sondern zukunftsweisend sei. 

 

Menschen auf den Hof holen

Johannes Büsch betonte, dass seine Frau und er immer den direkten Kontakt zu den Verbrauchern gesucht hätten. „Wir finden wichtig, dass die Menschen auf unseren Hof kommen und sehen, wie wir leben und arbeiten. Dafür bietet die Direktvermarktung den optimalen Weg. Die Kunden leben auf diese Weise gemeinsam mit uns das landwirtschaftliche Jahr.“ 

Dass der Biolandbau in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei, würden die BioWochen NRW deutlich zeigen. Das bekräftigte nicht nur Biobauer Büsch. Auch die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin hält diese Aktionstage, die die Menschen auf die Biohöfe einladen, für ein tolles und wertvolles Mittel, für den Ökolandbau zu werben. Doch zunächst übermittelte Silke Gorißen ihre Wertschätzung allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Demeterbetrieb in Weeze. „Es ist ein großes Gemeinschaftsprojekt, einen solchen Hof zu führen. Sie alle haben in den vergangenen Jahren immer wieder ein Händchen dafür bewiesen, wie man landwirtschaftliche Produkte anbaut und vermarktet!“, beglückwünschte sie vor allem auch Barbara und Johannes Büsch und dankte dem Paar für die Pionierarbeit, die sie seit der Betriebsgründung 1984 für den ökologischen Landbau am unteren Niederrhein geleistet hätten. 

 

Action für den Ökolandbau

Ein werbewirksames Mittel, den Ökolandbau voranzutreiben, seien die BioWochen NRW, die die Ministerin mit ihrer Rede für 2024 offiziell eröffnete. „Mehr als 100 Veranstaltungen locken die Menschen in den nächsten zwei Wochen auf die Betriebe und in die Bioläden, die dort einen Input bekommen, was im Biolandbau alles möglich ist.“ Und weil das Ministerium sehr daran interessiert sei, vor allem die regionalen Wertschöpfungsketten im Land zu stärken, unterstütze das MLV die BioWochen NRW genauso gerne finanziell und ideell wie die fünf Öko-Modellregionen in NRW. „Wir fördern das aktuell laufende Projekt Ernährungs-Zukunft NRW und möchten damit das regional-ökologische Verbraucherbewusstsein wecken und die Wertschöpfung und Marktposition von regional-ökologischen Lebensmitteln aus NRW stärken. Der besondere Fokus liegt dabei auf den fünf Öko-Modellregionen“, fasste sie das Engagement zusammen. „Die BioWochen NRW sind eine wichtige Werbeveranstaltung - trauen Sie sich durch die offenen Hoftore!“, ermunterte Silke Gorißen die Gäste. Der Biohof Büsch zeige, wie gut Biolandwirtschaft klappt.

 

Foto und Text: Meike Siebel, Landwirtschaftskammer NRW