Synergieeffekte und Innovationen im Kulturland

Kreis Höxter

Nach dem Besuch von Bio-Direktvermarktern im Sommer des vergangenen Jahres standen bei der Bio-Tour die Verarbeiter auf dem Fahrplan des Höxteraner Landrats. Außerdem machten die Radfahrer einen Abstecher nach Niedersachsen.

Der Kreis Höxter und der Landkreis Holzminden sind in ihren Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen jeweils Öko-Modellregion und wollen Synergieeffekte nutzen. Die gute Zusammenarbeit hat Landrat Michael Stickeln nun im Rahmen seiner Besuche von Bio-Betrieben der Region hervorgehoben. Der Landrat hat dabei auch Station in der Ölmühle Solling in Boffzen gemacht und hier seinen Holzmindener Amtskollegen Michael Schünemann getroffen. Auch Schünemann begrüßt die Kooperation der beiden Öko-Modellregionen. Der Landkreis Holzminden ist eine von sieben Öko-Modelregionen in Niedersachsen.


Gemeinsame Projekte

„Gemeinsame Projekte, ein regelmäßiger Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarkreisen und Öko-Modellregionen bieten sich zwangsläufig an“, stellte Landrat Michael Stickeln heraus. Die Ölmühle Solling sei nicht nur aufgrund ihrer Lage an der unmittelbaren Grenze zu beiden Kreisen ein Paradebeispiel für das Miteinander der länderübergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie und damit eine Brücke zwischen den beiden Öko-Modellregionen. Sein niedersächsischer Kollege Michael Schünemann hob hervor: „Beide Kreise zeichnen sich jeweils als klassisch ländlicher Raum mit einem hohen Anteil an land- sowie forstwirtschaftlichen Flächen aus. Dieses Pfund können wir gemeinsam in die Waagschale werfen und damit die Bio-Wertschöpfungsketten nachhaltig verbessern.“

„Wir vom Land - bunt und vielfältig.“ Dieses Motto und die gemeinsame Aktion der Öko-Modellregionen Kreis Höxter und des Landkreises Holzminden kamen bereits bei der Landesgartenschau in Höxter im Juni bestens an. „Öko-Modellregionen werden von den jeweiligen Bundesländern gefördert und haben sich den Aufbau und die Entwicklung von Bio-Wertschöpfungsketten auf die Fahnen geschrieben“, erklärte Laura Jäger, Projektmanagerin der Öko-Modellregion des Kreises Höxter.


Käse-Herstellung live in Körbecke  

Live erlebte Landrat Michael Stickeln die Käseherstellung bei seiner zweiten Station in der hofeigenen Käserei des Biohofs Jacobi in Körbecke. Vier Jahrzehnte für den Ökolandbau: Damit sind Josef und Heike Jacobi im Kreis Höxter echte Pioniere. Der bekannte und geschätzte Familienbetreib wird inzwischen in der zweiten Generation geführt. Sohn Julius und seine Frau Katharina gehen neue Wege und bewahren Altbewährtes.


Bioladen mit Bistro

Ein Bioladen mit Bistro in Warburg war die dritte Station der Bio-Tour: Claus Wedde, der 2021 den Bioladen in der Unterstraße 74 von Gerrit Brinkmann übernommen hat, setzt wie sein Vorgänger auf ein reichhaltiges und vielfältiges Biosortiment mit vor allem regionalen und überregionalen Produkten und steht stellvertretend für zahlreiche Bioläden im Kulturland. Die Besonderheit ist das Bio-Bistro. Hier werden Bioprodukte zu wechselnden Mittagsgerichten verarbeitet.


Fleischalternative aus Steinheim

Auf der vierten Station beim Biobetrieb „Happea Meat GmbH“ in Steinheim gab es eine besondere Nachricht: Bundespräsident Frank-Walter Steinheimer hat die beiden Betreiber des Start-Up-Unternehmens, Camilla Pfaffhausen und Reinhard Raffenberg, für den 8. und 9. September zum Bürgerfest in den Park des Schlosses Bellevue nach Berlin eingeladen. Hier können geladene Gäste aus ganz Deutschland die fleischlose Currywurst aus der Emmerstadt testen. Ein engagiertes Team schafft in Steinheim mit pflanzlichem Eiweiß aus Erbsen und Ackerbohnen eine leckere Fleischalternative. „Camilla Pfaffhausen und Reinhard Raffenberg sind damit beim Bürgerfest Werbe-Botschafter des Kreises Höxter. Sie stehen stellvertretend für das große Engagement und die Innovation in unserem wunderschönen Kulturland“, würdigte Landrat Michael Stickeln das Engagement und stellte darüber hinaus die Wichtigkeit heraus, dass die Bürgerinnen und Bürger die heimische Landwirtschaft vor Ort, und zwar sowohl die ökologisch als auch die konventionell arbeitenden Betriebe, unterstützen sollten.


Silja Polzin, Kreis Höxter