Öko-Modellregionen NRW bei den DLG-Feldtagen 2024: Vernetzung und Innovation im Fokus

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Vom 11. bis 13. Juni 2024 kamen rund 17.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus dem In- und Ausland auf die Flächen des landwirtschaftlichen Gutes Brockhoff bei Erwitte im Kreis Soest, um an den DLG-Feldtagen teilzunehmen. Diese renommierte Veranstaltung ist ein jährlicher Treffpunkt für Pflanzenbauprofis, bei dem neue Innovationen und Technologien präsentiert werden. In diesem Jahr wurde auch der ökologischen Landwirtschaft bedeutender Raum eingeräumt.

 

Treffpunkt Ökolandbau

Am „Treffpunkt Ökolandbau“ wurden zahlreiche Versuche und Demoparzellen durch das Beraterteam für den ökologischen Land- und Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW vorgestellt. Wichtige Akteure und Unternehmen der Bio-Branche, darunter die Bio-Verbände Naturland, Bioland und Demeter, Bio-Düngemittelhersteller, Bio-Kontrollstellen und natürlich die Öko-Modellregionen NRW, waren ebenfalls vertreten.

Der Gemeinschaftsstand der Öko-Modellregionen NRW zog viele Besuchende an. Hier konnten Interessierte mehr über den Hintergrund und die bisherigen Erfolge der Öko-Modellregionen erfahren und die ÖMR-Managerinnen und -Manager persönlich kennenlernen. 

Dies bot eine wertvolle Plattform zur Vernetzung und zum Austausch mit anderen Akteuren der Bio-Branche und der Landwirtschaft. Besucher konnten praxisnahe Einblicke in die Arbeit der ÖMR gewinnen und sich inspirieren lassen, selbst Teil dieser nachhaltigen Initiative zu werden.

 


Perspektiven für 30 %

Die Perspektiven des Ökolandbaus waren das Thema auf einer Podiumsdiskussion an der DLG-Plaza am Vormittag des 12. Juni. Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2030 auf 30 % der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland ökologisch zu wirtschaften, hält die Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), Silvia Bender, für durchaus ambitioniert. „Es sprechen viele Gründe, wie der Klimawandel und Artenschwund, dafür, das Ziel weiter zu verfolgen“, sagte Bender. „Mit unserer BioStrategie2030 haben wir einen Masterplan erarbeitet, um gute Rahmenbedingungen für den Ökolandbau zu schaffen.“ Der Ökolandbau etabliere ein nachhaltiges Wirtschaften in der Fläche. So sei die Hacktechnik auch im konventionellen Anbau mittlerweile Mainstream.

Bioprodukte außer Haus

Bender bestätigte die Marktanalyse von Dr. Achim Schaffner, Experte für Ökolandbau im DLG-Fachzentrum Landwirtschaft, der auf Dellen beim Absatz von Bioprodukten in den vergangenen Jahren verwies. Geopolitische Krisen sowie die Verteuerung von Nahrungsmitteln hätten den Bio-Boom ausgebremst. „Dennoch liegen ökologisch angebaute Nahrungsmittel aus der Region weiterhin in der Gunst der Verbraucher“, meinte die Staatssekretärin. Als einen ausbaufähigen Absatzkanal von Ökoprodukten bezeichnete Bender die Außer-Haus-Verpflegung. „Hier finden die Verbraucher immer noch nicht die Produkte, die sie suchen. In jeder Kaserne sollten Biogerichte einen Anteil von 30 % haben“, formulierte Bender ihre Vision. Sie hält dafür den Aufbau von Wertschöpfungsketten für wichtig. Entsprechende Zusammenschlüsse finanziert das BMEL mit dem Förderprogramm Ökologischer Landbau.

Quelle: DLG


 

Tag der Wertschöpfungskette

Der 13. Juni stand ganz im Zeichen der Wertschöpfungskette. Die Öko-Modellregionen NRW präsentierten sich im Rahmenprogramm als wichtige Maßnahme des Landes zur Unterstützung von Bio-Wertschöpfungsketten. In einer Podiumsdiskussion gaben Laura Jäger (ÖMR Kreis Höxter), Juliane Rabe (ÖMR Münsterland) und Florian Rohlfing (ÖMR Minden-Lübbecke) Einblicke in ihren Arbeitsalltag.

„Wir unterstützen sowohl die Vernetzung der landwirtschaftlichen Betriebe untereinander als auch die Verbindung zu Akteuren der Verarbeitung und Vermarktung. So versuchen wir, neue Absatzwege für ökologische Produkte zu erschließen. Im Kreis Minden-Lübbecke haben wir zum Beispiel eine Regionalmarke ins Leben gerufen, die am 24. Juni erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wird“, berichtet Florian Rohlfing.

In einer abschließenden Blitzlichtrunde stellten die drei Regionalmanagerinnen laufende Aktivitäten und Projekte in ihren Regionen vor, bei denen sich Interessierte einbringen können. Dazu gehören verschiedene Arbeitsgruppen, Veranstaltungen und Austauschformate. Juliane Rabe betonte die Bedeutung der Beteiligung motivierter Menschen: „Die Öko-Modellregionen leben davon, dass sich engagierte Menschen mit ihren Ideen einbringen und die Projekte der ÖMR mitgestalten. Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, besuchen Sie unsere Webseite oder treffen Sie uns an unserem Stand!“